Wir befinden uns im Jahre 16 nach Jordan. Alle Berliner Sporthallen sind durch die Herbstferien besetzt… Alle Sporthallen? Nein! Ein von unbeugsamen Basketballverrückten bevölkerter Bezirk hört nicht auf, der ferienbedingten Hallenschließung Widerstand zu leisten. Und so öffnete der TuS Neukölln am Sonntag seine Pforten zum einzigen Oberligaspiel des Wochenendes gegen den Berliner SC.

Die Devise lautete durch einen Sieg die alleinige Tabellenführung zu übernehmen. Mit dem BSC wartete ein unangenehmer Gegner, gegen den man in der Vergangenheit nicht immer gut aussah.

Ein gutes Spiel also, um einen weiteren Neuzugang des Sommers endlich auf dem Feld begrüßen zu können. Otto Pagel, der Boban Marjanović liebevoll seinen ‚kleinen Bruder nennt‘, debütierte im Neuköllner Dress, in das er von mehreren Mitspielern gezwängt wurde – der erste Erfolg des Tages.

Diese Euphorie trug das Team direkt mit in die ersten Minuten des Spiels und führte nach nicht einmal vier Minuten mit 12:5. Ab da an fand der BSC allmählich besser ins Spiel und kämpfte sich wieder zurück in die Partie, sodass es nach zehn Minuten sogar 19:19 stand.

Der Beginn des zweiten Abschnitts war ein Spiegelbild des ersten Viertels, nur dieses Mal für die Gäste. Der BSC startete mit einem 2:9 Lauf und war im zweiten Viertel spielbestimmend. Schusseligkeitsfehler im Spielaufbau und fehlende Intensität in der Defensive waren darüber hinaus auch keine Hilfe, um dem Negativlauf zu stoppen. Da Felix „Herr Kapitän“ Haag durch eine schwere Männergrippe außer Gefecht gesetzt war (wir fühlen alle mit dir!), übernahm Juan „El Organo“ Haces Crespo dessen Rolle. Als der Hallenwart auf der Punktetafel die Kreide abwischte und den aktuellen Punktestand von 31:39 aufschrieb, hatte Haces Crespo genug. Er appellierte so lautstark an seine Mitspieler, dass Kinder in der Halle aufgrund seiner hervorstehend, pulsierenden Halsschlagader auf der Stelle anfingen zu weinen.

Die Kindertränen sollten jedoch nicht umsonst gewesen sein, die letzten vier Punkte der Halbzeit verzeichnete die Heimmannschaft und der Pausenstand lautete nun 35:39.

Die zweite Hälfte begann und man konnte sofort sehen, dass die Pause den Neuköllnern gut getan hat. In der Defensive agierten die Mannen vom Hermannplatz nun wesentlich stabiler und setzten die Vorgaben von Coach Bothe weitaus besser um.

Gleichzeitig schien Schmidtke Senior einen besonders großen Schluck Neuköllner Leistungswasser in der Halbzeit getrunken zu haben. Er nahm die Mannschaft auf seinen Rücken, schulterte die Offensive und erzielte 17 seiner insgesamt 28 Punkte in der zweiten Hälfte. Beflügelt von seiner Darbietung haben alle weiteren neun Spieler, die nach der Pause eingesetzt wurden auch ihren Namen aufs Scoreboard eintragen können.

Die Wilmersdorfer Gäste konnten gegen so viel teamdienlicher sowie individueller Klasse nicht mithalten und rannten stets nur noch einem Rückstand hinterher.

Am Ende gewann der TuS Neukölln mit 87:70 und konnte damit seinen fünften Sieg im fünften Saisonspiel feiern.

Nun müssen sich die Zuschauer, Unterstützer und Freunde der Mannschaft zwei Wochen gedulden, bevor es am Sonntag dem 20. Oktober um 16 Uhr gegen den Friedenauer TSC weitergeht.

Bis dahin bleibt’s wie gewohnt – TuS Go!

Fabs