Was ist der Unterschied zwischen der ersten Herren des TuS Neuköllns und Gott?
Gott bekommt das Haus nur am Sonntag voll.
Anders die ersten Herren, die am Sonntag und am darauffolgenden Dienstag in binnen von zwei Tagen ranmussten und dabei zu beiden Spielen mit ihren Anhängern rechnen konnten, auswärts wie zu Hause.

Am letzten Sonntag waren die Neuköllner zu Gast beim Friedenauer TSC und bestritten am Tag des Herren ihr zweites Spiel des aktuellen Kalenderjahres. Das Credo lautete von Anfang an den Takt vorzugeben und den tabellarischen Unterschied der beiden Kontrahenten auch umgehend aufs Spielfeld zu übertragen. Jedoch erlebten die Neuköllner bereits im ersten Viertel, wie die Wellen der Erwartungen jäh an den Klippen der Realität zerschellten. Die Defensive stand sattelfest, wenngleich die Offensive wie feuchter Erdboden daherkam – es war er Wurm drin (13:16).
Im zweiten Viertel hatten beide Teams Erbarmen mit den Zuschauern und spielten endlich einen offensiveren Basketball, ohne dass ein Team sich dabei entschieden absetzen konnte (37:39).
Der dritte Abschnitt war eine Hommage an das erste Viertel, da beide Mannschaften ihren offensiven Fluss in der Kabine anscheinend vergaßen und über weite Strecken zähe Kost anboten (48:53).
Doch wer in der Halle bereits den Glauben an die Trinität verloren zu haben schien, wurde im letzten Viertel durch Dinko „Jebiga“ Biščevićs 4. erfolgreichen Dreier wieder auf den rechten Weg zurückgeführt. Damit ging nun auch ein konsequenter zweistelliger Vorsprung einher, den die Neuköllner bis zum Ende des Spiels verteidigten (65:75).

Nach diesem Sieg, der umkämpfter war als im Vorhinein angenommen und mit dem Spiel am Dienstag gegen ALBA Berlin 2 vor der Brust, war der Montag als Sabbat umso wichtiger für die ü30-Abteilung der ersten Herren, um die gummiartigen Sehnen und die mit Milchsäure übersäuerten Muskeln auszuruhen.

Und das Spiel begann am Dienstag keine Sekunde zu früh. Man merkte den Neuköllnern in den ersten Minuten noch den Rost in den Knochen an, während die ALBA-Spieler alles im Korb versenkten, was sie auf denselbigen warfen und so stand es nach sechs gespielten Minuten 8:16 für die Gäste. Nun fand auch der TuS Neukölln offensiv statt und schaffte es das Spiel bis zum Viertelende zu drehen (25:22).
Im zweiten Viertel erzielte ALBA nur einen Feldwurf innerhalb des Zweipunktebereichs und punkteten ansonsten lediglich von der Freiwurflinie oder aus dem Dreipunktebereich, wodurch sie unter anderem einen 9:0 Lauf kreierten. Dem gegenüber stand aber eine Neuköllner Mannschaft, die auf mehreren Wegen zu ihren Punkten kamen als es Pfade nach Rom gibt und sicherten sich so die Halbzeitführung mit 43:38.
Das Spiel war wie im ersten Durchgang auf beiden Seiten ein schnelles auf und ab. Die punktereichen Sequenzen waren ständig begleitet von Fouls, Nickligkeiten und verbalen Auseinandersetzungen. Von außen wirkte es teils wie ein Tohuwabohu, dennoch bewahrten die ersten Herren stets die Oberhand über den Spielstand und gingen mit einer Fünfpunkteführung in das letzte Viertel (61:56).
Der Sack war noch lange nicht zu und Neukölln musste sich im letzten Viertel noch einmal strecken, um das Boot sicher in den Hafen zu bringen. ALBA wiederum schaffte es mehrmals bis auf vier Punkte heranzukommen und erst in der letzten Minute war die Messe gelesen und Neukölln baute die Führung auf 13 Punkte aus. ALBA betrieb noch einmal Ergebniskosmetik, als das Spiel bereits längst über den Air Jordan gegangen war.

Seit Anbeginn des Jahrtausends möchte man uns einreden, dass ‚der Wedding kommt‘ und da dem nie so war und nie so sein wird, machen wir uns selbst auf den Weg, um uns vor Ort einmal ein Bild zu machen. Sprungball ist diesen Samstag um 18 Uhr beim Tabellennachbarn den Weddinger Wieseln.

TuS Go!
Fabs