Kurzfristig ließ der aktuelle Spielbericht die Ereignisse des letzten Oberligawochenendes unkommentiert, obwohl es einiges zu berichten gab. Der TuS Neukölln zementierte am vergangenen Samstag den 2. Tabellenplatz, als sie das Spitzenspiel beim Tabellennachbarn mit 63:74 gewannen.
Eine Woche später ging es ins Grüne, eine Ausfahrt vor dem Ende der Welt oder um es politisch korrekt zu formulieren – an die Stadtgrenze zum Auswärtsspiel nach Pankow.

Bis dato erlebte Pankow eine Saison zum Vergessen und konnte lediglich eines ihrer 14 Saisonspiele gewinnen, Oberligabasketball mit Ablaufdatum.
Bei dieser Ausgangslage konnte man auf der Karl-Marx-Straße in den einschlägigen Wettbüros bei Einsatz auf Neukölln seine Träume von der ersehnten Yacht auf jeden Fall nicht finanzieren.

18 Uhr Sprungball. Aller Anfang ist schwer, der offensive Motor der Gäste kam anfänglich nicht ins Rollen. Dennoch übernahm der TuS vom Beginn weg die Führung und verteidigte gut, sodass es nach den ersten zehn Minuten 9:14 stand.

Im zweiten Viertel zeigte der TuS Neukölln dann seinen gewohnten Offensivbasketball, wie man ihn bereits die gesamte Saison über in den Hallen am Wochenende oder auf den Smartphones in den Schulhofpausen bewundern konnte. Pankow kam immer ein Schritt zu spät und Neukölln erspielte sich teilweise einen 20-Punktevorsprung. Zur Halbzeit verwandelte dann noch Igor „der Terrier“ Ryabinin einen Dreier mit Ablauf der Uhr zum Pausenstand von 27:46.

In den ersten vier Minuten des dritten Viertels konnte Neukölln den Abstand stabil aufrecht erhalten (33:52), auch wenn die eigene Offensive wieder ähnliche Brüche wie im ersten Viertel aufwies. Problematisch wurde dieser Umstand, als parallel dazu die eigene Defensive das nicht mehr auffangen konnte. Pankow witterte nun eine Chance und wenn auch nur auf Schadensbegrenzung. Sie attackierten die Neuköllner Zone und verbarrikadierten die eigene ebenso erfolgreich. Aus dem kleinen Aufbäumen der Pankower entwickelte sich ein regelrechter Rausch und sie fegten mit einem 15:1 Lauf in vier Minuten über Neukölln hinweg (48:53). Die Gastmannschaft musste sich arg schütteln und konnte so schlimmeres für das Viertel abwenden und ging mit einer 55:66 Führung ins letzte Viertel.

Das letzte Viertel begann und entgegen der Erwartungen aller in der Halle zerbrach Neukölln nun völlig in seine Einzelteile. Bei Pankow gelang alles, sie hatten das Momentum auf ihrer Seite. Das gesamte Team war vom Sieg überzeugt und damit wurden sie unberechenbarer als das Corona-Virus. Fünf Minuten vor Schluss erspielten sie sich ihre erste Führung des Abends (71:70). Nun war die Crunchtime angesagt und Neukölln vermochte es fast nur noch durch Freiwürfe zu punkten. Der letzte Angriff des Spiels blieb den Gastgebern vorenthalten, es stand 75:75. Es waren nur noch wenige Sekunden zu spielen und die Zeit lief herunter und der Ball landete weder im Korb der Neuköllner noch in deren Händen. Noch einmal Einwurf. Noch zwei Sekunden zu spielen. Einwurf unter dem Korb der Neuköllner. Ballbesitz Pankow.
Der Ball kam irgendwie in die Hände von einem der Pankower Big Men, der den Ball aus der rechten Mitteldistanz einfach nur noch loswerden wollte. Und das tat er. Und darüber hinaus erfolgreich. Mit Ablauf der Spielzeit verlor Neukölln 77:75 beim Tabellenletzten SG Einheit Pankow.

Diese Niederlage schmerzte und ließ den ohnehin langen Nachhauseweg endlos erscheinen. Nichtsdestotrotz geht es nächsten Sonntag um 15:30 Uhr bei Alba Berlin weiter. Bis dahin gilt es die Niederlage abzuschütteln und sich auf den nächsten Sieg zu konzentrieren – Mamba Mentality.

TuS Go!
Fabs